Im Rahmen ihrer Vorbereitung zur Berufsreifeprüfung/Matura genießen die FBS-Schülerinnen und Schüler das Privileg der Ausbildung zur Jungsommelière bzw. zum Jungsommelier. Zu speziellen Zeiten wie diesen gesellte sich auch noch ein spezieller Termin: Freitag, der Dreizehnte. Ein besonderer Glückstag für die jungen Fachkräfte in Gastronomie und Hotellerie, denn die Erfolgsquote lag bei über 85 Prozent.

Drei Teilbereiche wurden bei dieser anspruchsvollen ganztägigen Prüfung absolviert:

  • eine Computerprüfung mit dem LMS-System, bei welcher das theoretische Wissen über die Wein- und Getränkekunde unter Beweis werden musste
  • eine Sensorik-Prüfung, bei welcher drei österreichische Weiß- und zwei Rotweine nach der COS-Formel beschrieben und korrespondierende Speisen empfohlen werden mussten
  • eine praktische Prüfung vor einer Fachkommission bestehend aus dem Vorsitzenden Direktor Reinhard Angerer, Erstprüfer Diplomsommelier Heinz Steindorfer sowie Organisator und Zweitprüfer Herbert Branz. Die angehenden Jungsommeliers präsentierten der Kommission eine selbst erstellte Weinkarte mit mindestens fünfzig österreichischen Qualitätsweinen. Zu einem per Kartenglück gezogenen Fünf-Gang-Menü waren sodann passende Weine aus ihrer Karte zu wählen und in einem Fachgespräch die Wahl zu begründen. Zu guter Letzt erfolgte das professionelle Weinservice für den Gast mit Servierarbeiten wie Belüften, Avinieren oder Dekantieren. Eine besondere Rolle spielte unter anderem auch das Mise-en-Place, die ansprechende und informative Präsentation des Weines und nicht zuletzt die Persönlichkeit mit Auftreten und Erscheinungsbild.

Die erfolgreichen Prüflinge, allesamt zwischen 18 und 20 Jahre alt, halten jetzt mit dem „hum-Jungsommelier-Diplom“ (Humanberufliche Schulen) ein in der Wirtschaft anerkanntes Diplom inne. Seit 1998 wird die Ausbildung zur Jungsommelière/zum Jungsommelier an Schulen für Tourismus, Schulen für wirtschaftliche Berufe, einschlägigen Berufsschulen sowie Pädagogischen Hochschulen angeboten. Seit einiger Zeit bietet auch die HLFS für Wein- und Obstbau Klosterneuburg diese Ausbildung an, ebenso wie einige einschlägige Landwirtschaftliche Fachschulen.

Ziel ist es, das Interesse der Schülerinnen und Schüler für das Berufsfeld des Sommeliers/der Sommelière zu fördern, um später in diesem Bereich erfolgreich zu arbeiten. Auch das Verständnis für den Wein als Teil der österreichischen Kultur soll erlebt werden.

Herbert Branz, BEd